Der „Wake-up-Masterplan“ – Dr. Peter Spork’s 8 Punkte zur ausgeschlafenen Gesellschaft

Dr. Peter Spork ist seit Jahren einer der aktivsten Autoren in Sachen „Chronobiologie“. In seinem neuesten Werk „Wake up“ hat er all die wichtigen Eckpunkte für eine echte, ausgeschlafene Gesellschaft in einem 8 Punkte Masterplan zusammengefasst. Alle 8 Punkte sind eigentlich schon fast so klar, dass man sich fragt: Warum agieren wir eigentlich jeden Tag anders? Weil es schon immer so war? Weil unsere Eltern auch alt geworden sind, ohne sich daran zu halten? Weil wir Angst vor Veränderung haben?
Trotzdem mag es dem einen oder anderen Leser schwer fallen, zu glauben, dass man die Punkte tatsächlich realisieren kann. Letztendlich hängt es immer vom Wollen ab, in der Regel nicht oder in den seltensten Fällen vom Können. Die Verantwortung für die Umsetzung liegt im Falle von Unternehmen zum Beispiel immer beim Unternehmer selbst. Generell gilt dies aber für alle Entscheider innerhalb der gesellschaftlichen Strukturen. Er/Sie muss die Entscheidung treffen, ob er/sie den Weg „pro Mitarbeiter“, und damit auch „pro Unternehmen“ gehen will und wenn ja, wie konsequent. Wer jetzt damit beginnt, baut hiermit sogar ein Alleinstellungsmerkmal auf, vor allem in Bezug auf das Thema „Fachkräftemangel“. Wer Mitarbeitern solche Optionen bietet, kann sicher sein, dass er weniger Probleme haben wird, Fachkräfte zu finden und zu binden.

Prof. Dr Til Roenneberg hat in seiner vielbeachteten Rede zum Neujahrsempfang des Oberbürgermeisters von Bad Kissingen im Januar 2015 ebenfalls all dies schon als Forderung aufgestellt, zu der es dem Grunde nach keine Alternative gibt, wenn der Mensch  irgendwie mit den rasanten Entwicklungen in der Gesellschaft mithalten will. Alles wird besser, perfekter, innovativer … nur der Mensch vergisst sich dabei selber!

Der „Wake up“-Masterplan von Dr. Peter Sporn ist mehr als nur ein Leitfaden, er ist die Griffleiste, an der wir uns, fast im wahrsten Wortsinn, wieder ans Licht eines gesunden Lebens hangeln können.

Zitat aus „Wake-up“ – Dr. Peter Spork

  1. Gehen Sie tags nach draußen
    Helles Licht stärkt Ihre innere Rhythmik. Das macht Sie tags aktiver und leistungsfähiger und lässt Sie nachts besser und tiefer schlafen. Angestellte sollten Anspruch auf kurze Spaziergänge oder Lichtduschen währen der Arbeitszeit haben. Tageslichtlampen können in Innenräumen helfen.
  2. Meiden Sie spätabends und nachts helles Licht
    Zu helle Innenraumbeleuchtung, aber auch der Blick auf den Computermonitor oder das Smartphone zögern den Zeitpunkt des Müdewerdens hinaus und stören den Beginn des Schlafs. Die letzte Stunde vor dem Zubettgehen sollten E-Mail-Lesen und Computerspiele tabu sein.
  3. Achten wir mehr auf unseren Chronotyp
    Die ganze Gesellschaft profitiert von einer effektiveren Nutzung der individuellen Chronotypen. Arbeitgeber sollten ihre Angestellten gemäß dem angeborenen Tempo ihrer inneren Uhren einsetzen. Eulen und Eulenhafte erst ab mittags, Lerchen und Lerchenhafte schon ab morgens.
  4. Weg mit der Sommerzeit
    Wir müssen Schlafräuber aller Art konsequent aus unserem Leben verbannen. Späte Krimis im TV, der starke Kaffee nach dem Abendessen, zu viel Alkohol, aber auch zu viele Überstunden oder Öffnungszeiten rund um die Uhr gefährden unseren Schlaf und damit die Leistungsfähigkeit. Volkswirtschaftlich gesehen gehört vor allem die Sommerzeit abgeschafft. Sie raubt rund zwei Drittel der Bevölkerung für sieben Monate permanent kostbare Zeit.
  5. Denken wir bei Schicht- und Nachtarbeit um
    Nachtarbeit darf noch erlaubt sein, wenn es unvermeidbar ist. Schichtpläne sind an die Chronotypen der Mitarbeiter anzupassen. Sie dürfen nicht mehr rund um die Uhr rotieren. Mitarbeiter sollten nur noch zwischen zwei Schichten wechseln. Im Schichtwechsel oder auch nach Geschäftsreisen über viele Zeitzonen hinweg muss es längere Pausen geben.
  6. Die Schule muss später beginnen
    Jugendliche benötigen mehr Schlaf als Erwachsene und werden aus biologischen Gründen abends spät müde und morgens sehr spät wach. Die Schule muss deshalb später beginnen: für Grundschüler und die weiterführenden Stufen nicht vor 8:30 Uhr, für die Mittelstufe nicht vor 9.00Uhr und die Oberstufe nicht vor 10.00Uhr.
  7. Helden machen Pausen
    Wir müssen lernen, bei der Arbeit auch mal innezuhalten, abzuschalten, ein Nickerchen oder einen Spaziergang zu machen. Diese Strategie sorgt für gesundes, kreatives Personal, das trotz der Pausen mehr Arbeit mit besserer Qualität erledigt. Vorgesetzte sollten diesen Trend vorleben. Und Unternehmen sollten ihn zum Beispiel mit Powernapping-Seminaren und Ruheräumen unterstützen.
  8. Essen wir regelmäßig
    Drei große Mahlzeiten täglich, meist zur gleichen Zeit, unterstützen die innere Rhythmik, halten schlank, leistungsfähig und gesund – und helfen vielleicht sogar beim Schlafen. Sport ist vor allem tagsüber erlaubt, bei Problemen mit dem morgendlichen Aufstehen am ehesten vormittags.

Was jeder für sich hieraus nimmt, ist immer eine persönliche Entscheidung. Wer jedoch für andere entscheiden muss, trägt immer auch die Verantwortung für die Dinge, die er nicht in Angriff nimmt.

Das Buch „Wake-up“ von Dr. Peter Spork können Sie natürlich am Besten im Buchladen selbst erhalten.

Wie immer stehe ich gerne und jederzeit Bad Kissinger Unternehmerinnen/Unternehmern zu Fragen rund um das Thema zur Verfügung. Ich freue mich über jeden, der sich für dieses Thema interessiert, und unser gemeinsames Bad Kissinger Projekt „ChronoCity“ unterstützt.

Es wird Zeit.

Viele Grüße

 

Michael Wieden